Als das Corona Virus 2019 bekannt wurde und sich seit 2020 unter dem Decknamen COVID-19 global ausbreitete, waren die bisherigen Horrorszenarien zu tödlichen Viren – die man höchstens aus den Filmen kannte – für alle gefährlich nahe gekommen. Allein die Vorstellung, dass Niemand mehr sicher vor einer Ansteckung ist, beunruhigte spätestens dann Jeden, als die Nachrichten die unzähligen durch das Virus verursachten Todesfälle bei den Nachbarländern zeigen. Dann vergrößerte sich die Verunsicherung noch weiter, als sogar erfahrene Virologen keine eindeutigen Vorhersagen zum Virus treffen konnten. Wenn diese tödliche Gefahr einen selbst plötzlich und jederzeit erwischen kann, ist der Terror im Kopf nur schwer zu ertragen.
Natürlich hat seitdem jeder Mensch seine eigene Umgangsform mit dem Virus entwickelt. Ebenso gilt das für die Impfungen, die in Rekordzeit entwickelt und bereitgestellt worden sind. Was jedoch Niemand leugnen kann, sind die negativen Folgen, die das COVID-19 mitgebracht hat. Dazu zählen unter Anderem: Verlust von Freunden und Angehörigen, Einsamkeit durch die Quarantäne sowie Long- / Post-Covid und ME/CFS Erkrankungen.
Erst seit etwa Anfang 2023 wird das Ende der Pandemie verkündet und auch wenn es wieder so aussieht, als wäre die Normalität wieder eingekehrt, für manche Menschen ist das Virus noch in das tägliche Leben verankert. Wenn der Verlauf der Erkrankung nach einer Ansteckung schwerwiegend war, bleiben oft physische oder psychische Probleme wie Traumata weiterhin bestehen. Auch milde Verläufe bleiben nicht immer ohne Folgen und können insbesondere junge Menschen betreffen. Wenn die Diagnose Long- / Post-Covid oder schlimmer noch die chronische Multisystemerkrankung ME/CFS lautet, bedeutet das aller Voraussicht nach lebenslange Einschränkungen der grundsätzlicher Leistungsfähigkeit und damit auch der Lebensgewohnheiten. Damit wird das bisher seltene chronische Fatigue-Syndrom (o. a. Erschöpfungssyndrom) zu einer ernst zu nehmenden Krankheit, die die medizinischen Fachwelt vor neue Herausforderungen stellt:
Die Krankheit kann über 200 möglichen Symptome entwickeln, was die Diagnose und Behandlung drastisch erschwert. Da noch hinzukommt, dass die bekannten Methoden für die Messung nicht immer ausreichen, wird die Erkrankung auch schnell mal als psychosomatisch abgetan. Dadurch haben manche Betroffene es besonders schwer sich Gehör zu verschaffen.
Doch selbst wenn die Diagnose eindeutig Long- / Post-Covid oder schlimmer noch die chronischen Multisystemerkrankung ME/CFS lautet, müssen Betroffene sich auf einen sehr beschwerlichen Alltag einstellen. Wenn die bisherige Leistungsfähigkeit auf ein absolutes Minimum heruntergefahren wird und das im schlimmsten Fall wohl dauerhaft, ist diese Prognose ein absoluter Dämpfer für die eigene Lebensqualität. Und wenn auch noch die fehlende Einsicht der Mitmenschen hinzukommt, ist das für die Psyche eine zusätzliche Belastung. Zum Glück ist diese Erkrankung mittlerweile auch international anerkannt worden und die Forschung dazu weiter vorangetrieben.
Eine weitere Hoffnung können Selbsthilfegruppen geben, in der sich Betroffene zumindest das Gefühl aufbringen, dass sie nicht allein damit sind. Außerdem haben Betroffene unterschiedliche Erfahrungen mit dieser Krankheit gemacht und könnten gegenseitig Tipps geben, wie sie gelernt haben damit umzugehen.
Corona

20.05.2024 14:23